Die Legende der heiligen Dymphna

Die Legende der heiligen Dymphna

Der Legende nach war Dymphna die Tochter des Königs von Oriel, einer Region in Nordirland, und lebte um das Ende des 7. Jahrhunderts. Als ihre Mutter starb, war ihr Vater untröstlich und wollte Dymphna heiraten.

Sie war sehr christlich erzogen und wollte daher dem Wunsch ihres Vaters nicht Folge leisten. Deshalb beschloss sie, gemeinsam mit ihrem Beichtvater Gerebern zu fliehen, der ihr seinen Beistand versprochen hatte. Sie reisten mit einem Boot über die Nordsee und die Schelde hinauf, wo sie anlegten und dann weiter in die Wälder in Richtung Geel zogen.

Der König schickte Mitglieder seines Rates hinter ihr her. In Höhe von Zammel kamen sie Dymphna auf die Spur. Der König wurde benachrichtigt, reiste nach Geel und forderte seine Tochter erneut auf, die Ehe mit ihm einzugehen. Als sie sich weigerte, wurde sie von ihrem eigenen Vater geköpft. Auch Gerebern kam nicht lebend davon. Beide wurden von den Einwohnern Geels begraben.

Später wurde Dymphna zur Heilung von Kranken, vor allem Geisteskranken, angerufen. Von nah und fern kamen die Wallfahrer nach Geel, sodass ein Krankenzimmer gebaut werden musste. Durch den großen Zulauf gab es Wartezeiten und so suchten die Pilger vorübergehend Unterschlupf bei den Einwohnern von Geel. Auf diese Weise entstand die Familienpflege.

Bis heute spielt Dymphna eine wichtige Rolle im Leben der Bürger von Geel. So wird der Heiligen jedes Jahr am 15. Mai mit einem Gottesdienst in der St.-Dymphnakirche gedacht. An diesem Tag werden auch die derzeitigen Gastfamilien im Öffentlichen Psychiatrischen Pflegezentrum (OPZ) geehrt. Geel ist darüber hinaus Partnerstadt von Tydavnet in Irland und Xanten in Deutschland, die beide von Bedeutung in der Dymphnageschichte sind. Obendrein finden alle fünf Jahre die Dymphnatage statt, an denen die Legende mit einer Prozession und einem Schauspiel am Leben gehalten werden.